Wozu dient der Lecktest am Schwebstofffilter?
Schwebstofffilter werden immer dort eingesetzt, wo es höchste Ansprüche an die Reinheit der Luft zu erfüllen gilt, beispielsweise in jedem Reinraum nach ISO 14644. Jedoch können sie diese Leistung nur bringen, wenn das gesamter Filtersystem dicht ist und keine unzulässigen Lecks im Filtermedium vorhanden sind. Der Lecktest für Schwebstofffilter stellt sicher, dass beim Einbau und im Betrieb keine Lecks entstanden sind und der Reinraum für seinen Verwendungszweck qualifiziert ist.
Wann ist ein Lecktest am Schwebstofffilter notwendig?
Ein eindeutig festgelegtes Prüfintervall für den Lecktest am Schwebstofffilter gibt es nicht. Die Festlegung der Intervalle beruht auf einer individuellen Gefährdungsanalyse. Diese ist abhängig von:
- Art der Anlage sowie der Nutzung
- Laufzeiten
- Umwelteinflüsse
- Vorschriften seitens des Betreibers
- Vorschriften seitens des Herstellers
Für HEPA Filter hat sich für die Filterintegritätsprüfung ein Intervall zwischen 12-24 Monate bewährt.
Ein Lecktest nach DIN EN ISO 14644-2 dient der Bestätigung darüber, dass weder beim Einbau noch im Laufe des Betriebs ein Leck entstanden ist. Folglich ist der Lecktest Ihrer Schwebstofffilter immer dann notwendig, wenn technische oder bauliche Maßnahmen am System durchgeführt wurden. Beispiele für derartige Maßnahmen sind:
- Austausch des Filters
- Montagearbeiten im Kanalsystem
- erneute Inbetriebnahme der RLT nach einem kompletten Stillstand
Wie läuft ein Lecktest am Schwebstofffilter ab?
Für einen Lecktest der Schwebstofffilter im eingebauten Zustand greifen die Regelwerke ISO 14644-3 sowie VDI 2083.
Die Experten von Igienair besprechen Anordnung und Durchführung einer Leckprüfung Ihrer Schwebstofffilter im Vorfeld detailliert mit Ihnen – der grundlegende Ablauf ist dabei wie folgt:
- Zunächst wird das Filtersystem einer Sichtkontrolle auf Schäden (beispielsweise durch den Transport oder die Montage) unterzogen.
- Danach wird der Schwebstofffilter mit einem Aerosol (in der Regel Di-2-ethyl-hexyl-Sebazat – DEHS) auf der Rohluftseite möglichst homogen beaufschlagt.
- Mithilfe eines Partikelmessgeräts wird die auf die unreine Seite beaufschlagte Partikelzahl überwacht und bei Bedarf angepasst.
- Die Reinluftseite wird durch ein weiteres Messgerät gescannt – zunächst am Rahmen, danach an der Fläche des Filters selbst, wobei dieser Scan in überlappenden Bahnen erfolgt.
- Gibt der Lecktest am Schwebstofffilter Hinweise auf Stellen mit einer erhöhten Partikelexposition, werden diese einzeln nachgemessen.
- Die Prüfergebnisse werden detailliert aufgezeichnet und in einem Prüfbericht bewertet.